moments Magazin 02-24

Life Life FOTOS: OFFISY, SARO17/E+/GETTY IMAGES, ROSSHELEN, MANASSANANT PAMAI/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS Aktiv durch den Tag. Bewegung ist für uns alle notwendig, um gesund und fit zu bleiben. Wir sitzen oder stehen viel zu oft, besser wäre, sich auch im Berufsalltag immer wieder zwischendurch zu bewegen. Dadurch wird unsere Stütz- und Bewegungsmuskulatur gekräftigt und beugt so Verspannungen vor. Auch unsere Bandscheiben sind hocherfreut über den Wechsel von An- und Entspannung. Zusätzlich regt Bewegung den Knochenstoffwechsel an, der gleichzeitig die Knochendichte fördert und somit der gefürchteten Osteoporose vorbeugt. Die positiven Veränderungen für unseren Körper gehen aber noch viel weiter. Sportliche Aktivitäten helfen, unser Immunsystem und die Abwehrkräfte zu stärken. Das funktioniert dadurch, dass sich die Anzahl und die Aktivität körpereigener Abwehrzellen bei Bewegung erhöhen. Diese sind wichtig für die Bekämpfung von Viren und Tumorzellen. Die stärkeren Abwehrkräfte verringern auch die Wahrscheinlichkeit, an immer wiederkehrenden Erkältungen zu erkranken, weil unser Immunsystem gestärkt ist. Bewegung ist wichtig – für Körper, Geist und Seele. Bewegung liegt in unserer DNA und hält uns fit. Eine Frage der Gene. Entscheidend für unser Überleben war von jeher, rasch auf die Umwelt reagieren zu können: zum Beispiel bei Gefahr blitzschnell davonzulaufen oder sich zu verteidigen. Die Beschaffung von Nahrung war nur durch körperliche Aktivität möglich. Das war auch für die meisten Erwerbstätigkeiten bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts so. Erst in den letzten Jahrzehnten änderten sich – vor allem in Industrieländern – die Lebensbedingungen stark. Es gibt einerseits ein großes Nahrungsangebot, andererseits kann das Leben ohne größere körperliche Anstrengung bewältigt werden. Aber unser Erbgut ist noch immer auf körperliche Aktivität ausgelegt. Erst wenn durch Bewegung regelmäßig eine bestimmte Menge an Energie umgesetzt wird, funktionieren Gene und Organismus richtig. Körperliche Aktivität ist normal, keine Bewegung ist ungesund. Unsere Körpersysteme funktionieren richtig, wenn sie ausreichend beansprucht werden. Werden sie zu wenig beansprucht, wird unser Körper hingegen anfälliger für Funktionsstörungen. Besser zu viel. Die „Bewegungsdosis“ ist entscheidend. Ist die Dauer der Belastung hoch und lange genug, werden Wachstumsvorgänge ausgelöst. Zum Beispiel können so Muskeln zum Wachsen angeregt werden. Andererseits sind auch Abbauprozesse möglich, wenn der Organismus nicht ausreichend beansprucht wird. Wird ein gebrochenes Bein einige Wochen eingegipst und kann nicht bewegt werden, werden die betroffenen Muskeln immer dünner und schwächer. Nach der Heilung gewinnt die Muskulatur des schwachen Beins durch normale Belastung wieder an Stärke und durch gezieltes Training kann die Schwäche sogar rascher ausgeglichen werden. v MOUNTAINBIKEN ist ein intensives Naturerlebnis, daher gilt es, neben der eigenen Sicherheit auch auf Flora und Fauna Rücksicht zu nehmen. Jede Form der körperlichen Betätigung ist gut für unseren Rücken und trainiert den Stütz- und Halteapparat. l Dr. Bernhard Schauer Facharzt für Orthopädie Worauf ist zu achten ist, wenn man den Bewegungsapparat nach dem Winter wieder fit und gesund haben will? Zuallererst, beginnen Sie doch jetzt! Auch im Winter lässt sich ein toller Trainingsstart hinlegen und Sie müssen ja nicht von 0 auf 100 starten. Beginnen Sie mit einem Ausdauertraining am Ergometer oder mit langsamen Laufeinheiten im Freien. Und probieren Sie den Wechsel zwischen Krafttraining mit oder ohne Geräte und Ausdauertraining, so haben Sie Abwechslung und vermeiden eine einseitige Belastung. Dranbleiben ist das Wichtigste, daher sollte Ihnen das Training auch Spaß machen. Gibt es gewisse (orthopädische) Vorsorgeuntersuchungen, die ein MUSS sein sollten? Im Erwachsenenalter würde ich sagen Nein. Eine reine Vorsorgeuntersuchung sehe ich nicht als notwendig an. Sollte man Einschränkungen, Schmerzen oder Ähnliches in Gelenken oder der Wirbelsäule verspüren, so ist es ratsam, einen Orthopäden aufzusuchen. Im Kindesalter sind gewisse Vorsorgeuntersuchungen etabliert und bewährt, hier sind eine Wachstumslenkung und eine frühe Einwirkung auf die mögliche Krankheitsentwicklung von ganz entscheidender Bedeutung. Durch die orthopädische frühkindliche Untersuchung und die schulärztliche Untersuchung haben wir hier aber ganz tolle Programme als Screening zur Verfügung. Welche Sportarten sind besonders gesundheitsfördernd und tun auch unserem Rücken gut? Jede Form der körperlichen Betätigung ist gut für unseren Rücken und trainiert den Stütz- und Halteapparat. Sport und Bewegung sollten auch bei leichtgradigen Beschwerden im sinnvollen Ausmaß eingesetzt werden. Die überholte Ansicht, dass Schonung gut für die Wirbelsäule sei, ist längst mehrfach widerlegt. Hier sei nochmals der Wechsel von gelenkschonenden Ausdauersportarten wie Radfahren, Langlaufen, Nordic Walking oder Schwimmen sowie Krafttraining erwähnt. Viele scheuen Krafttraining und haben das klassische Bodybuilding vor sich, aber vor allem im fortgeschrittenen Alter sollte die Muskelkraft erhalten bleiben und dies gelingt am besten mit Übungen gegen den Widerstand, sei es mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Gewichten. Haben Sie einen Geheimtipp, wie man den inneren Schweinehund besiegen kann? Verbinden Sie Sport mit anderen Tätigkeiten. Gehen Sie mit einer Freundin oder einem Freund regelmäßig auf einen Kaffee? Dann gehen Sie zur Abwechslung einmal stattdessen gemeinsam Nordic Walken und unterhalten Sie sich, während Sie Ihrem Körper etwas Gutes tun. Sie schauen jeden Tag die gleiche Fernsehsendung? Perfekt, dann platzieren Sie Ihren Ergometer vor dem Fernseher und nutzen die Zeit für Ihr Training. Sie sind ein Frühaufsteher? Gönnen Sie sich vor dem Kaffee eine Trainingseinheit auf der Yogamatte und seien Sie stolz auf sich! Sie sehen, Sport ist viel öfter möglich, als Sie denken – entscheidend ist, Ihre körperliche Gesundheit für Sie zur Priorität zu machen. Gelingt dies immer? Nein, aber Sie müssen ja nicht perfekt sein, Sie müssen nur dranbleiben! OA Dr. Bernhard Schauer Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie dr-schauer.at SPEZIALAUSBILDUNG. „Um meinen Patienten auf höchstem Niveau Behandlungen anbieten zu können, habe ich mich zu einer Spezialausbildung in Amerika entschieden und kann im Bereich der Hüft- und Kniegelenkserkrankungen in Verbindung mit meiner Tätigkeit als Oberarzt am Kepler Universitätsklinikum Operationen und Behandlungen auf neuestem Stand der Wissenschaft anbieten.“ Lust auf Bewegung in der Natur

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