moments Magazin 03-24

Coverstory FOTOS: DUSAN STANKOVIC / E+ / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, HALFPOINT / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS und Epileptische“ in Frankfurt am Main. Die Patientin leidet unter Vergesslichkeit und Wahnvorstellungen. Das Gesprächsprotokoll, das der zuständige Psychiater anfertigt, markiert den Forschungsbeginn einer Krankheit, die unter dem Namen des behandelnden Psychiaters in die Medizin einging: Alois Alzheimer. Er stellte fest, dass es sich bei Auguste Deter nicht um eine Altersdemenz handeln konnte, dafür war sie mit 51 Jahren einfach zu jung. „Präseniles Irresein“ lautet daher seine vorläufige Diagnose. Als er nach Deters Tod ihr Gehirn im Mikroskop untersucht, findet er zugrunde gegangene Nervenzellen mit Bündeln faseriger Strukturen – den Neurofibrillen – sowie Ablagerungen außerhalb der Zellen, sogenannte senile Plaques. Für Alzheimer bestätigt das die Theorie, wonach Geisteskrankheiten organische Ursachen haben müssen. Im Jahr 1907 veröffentlicht er seine Abhandlung „über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde“. 1910, drei Jahre später, führt das „Lehrbuch der Psychiatrie“ diese Krankheitsform zum ersten Mal unter dem Namen „Alzheimersche Krankheit“. In den über hundert Jahren, die seit damals vergangen sind, hat sich die Alzheimer-​Krankheit von einem Randphänomen zu einem weltweiten Gesellschaftsproblem entwickelt. Mittlerweile sind zwar viele mögliche Ursachen bekannt, doch eine Heilung steht immer noch aus. Was die diagnostischen Möglichkeiten angeht, hat sich bei den bildgebenden Verfahren wie MRT und PET unheimlich viel getan. So gibt es Spazierengehen ist kein Heilmittel gegen Alzheimer, aber es kann den Widerstand des Gehirns gegen eine Erkrankung stärken. Etwa 100.000 Österreicher leiden an einer demenziellen Erkrankung. 2050 wird diese Zahl auf etwa 230.000 angestiegen sein – denn mit dem Alter steigen Inzidenz- und Prävalenzzahlen. In Österreich wird jährlich etwa eine Milliarde Euro für die Versorgung Demenzkranker ausgegeben (75% nicht medizinische, 25% medizinische und 6% Medikamentenkosten). Die Alzheimer-Krankheit ist für 60 bis 80 Prozent der Demenzen verantwortlich, gefolgt von der vaskulären Demenz (15 – 20 %) und der Demenz mit Lewy-Bodies (7 – 20 %). Andere Demenzformen sind selten (unter 10 %), Mischformen häufig. Neben den primär degenerativen Ursachen können auch neurologische Erkrankungen (z. B. intrakranieller Tumor, subdurales Hämatom, Hydrozephalus etc.), psychiatrische Krankheiten (z. B. Depressionen), internistische Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenfunktionsstörungen) und die chronische Einnahme bestimmter Medikamente zu Beeinträchtigungen des Gedächtnisses führen. Hilfe und Beratung unter: alzheimer-gesellschaft.at FAKTEN Frühzeitige Diagnose, richtige medizinische Versorgung und entsprechende Begleitung im Alltag lassen Menschen mit dieser Krankheit gut leben. 1 2 3 mittlerweile Möglichkeiten, abgelagertes Amyloid mit PET-Verfahren sichtbar zu machen sowie Tau-Protein-Ablagerungen zu erkennen. Eine ursächliche Behandlung von Alzheimer-Demenz hingegen wird es so schnell nicht geben, weil die Krankheit multifaktoriell ist. Vergleichbar mit einer Krebsbehandlung, wird es nicht nur ein Medikament geben, sondern verschiedene mit unterschiedlichen Ansätzen. Eine gute Prävention ist, das Gehirn anzuregen, aber nicht mit stupiden Übungen, sondern damit, was dem Menschen Freude macht. Bei bereits bestehender Demenz können sogenannte Antidementiva helfen, also Medikamente, die die geistige Leistungsfähigkeit etwas verbessern. Es lässt sich mit dieser Krankheit durchaus sehr gut leben, wenn man eine frühzeitige bzw. rechtzeitige Diagnose bekommen hat – dazu gehört neben der richtigen medizinischen Versorgung eben auch die liebevolle Begleitung im Alltag. v Das Bedürfnis nach Liebe und Zuneigung ändert sich nicht, wenn ein Mensch DemenzSymptome entwickelt. FACHARZT FÜR KARDIOLOGIE www.kardiologie-ebner.at Ihr Wahlarzt im Klinikum Kirchdorf. Jeder Weg ist anders, aber eines ist gewiss: Gemeinsam kommt man leichter ans Ziel! Wenn Sie bereit sind, neue Wege zu gehen, ohne auf Bewährtes zu verzichten, begleite ich Sie gerne auf Ihrem Weg und helfe Ihnen mit meiner Expertise im Bereich der Kardiologie, Ihrer Erkrankung einen Schritt voraus zu sein.

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