moments Magazin 02-24

moments 2/2024 79 FOTOS: ISTOCK/GETTYIMAGESPLUS/NATALIA POGODINA, PRIVAT nereien oder Knochen. Kaltgepresste Öle und Gemüse werden meistens noch ergänzt. Rössler betont: „Wichtig ist vor allem, sich gut in das große Thema „Barfen“ reinzulesen und sich damit wirklich auseinanderzusetzen. Denn ab dem Moment, in dem ich als Besitzer das Futter selbst zubereite, habe ich auch die Verantwortung, dass mein Tier das bekommt, was es wirklich braucht.“ Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Bücher, die alle wichtigen Informationen beinhalten, dennoch sind anfangs viele Besitzer noch unsicher und überfordert. „Es empfiehlt sich, die ersten paar Wochen professionelle Unterstützung zu holen. Danach kommen die meisten schon gut allein zurecht und man fühlt sich weitaus sicherer“, so die Expertin. Durch den großen Hype gibt es seit den letzten Jahren auch immer mehr „Fertig-Barf“ zu kaufen. Rössler erklärt, dass man hierbei als Tierhalter ganz besonders aufpassen sollte. „Die Hersteller scheuen sich vor gar nichts: Leider gibt es teilweise richtig miese Mischungen, was bei den Vierbeinern zu starken Über- oder Unterversorgungen führen kann. Viele denken, man macht es sich leichter mit dem Fertig-Barf, doch leider kann man eine Menge falsch machen“, warnt sie. Wichtig ist, immer genau darauf zu achten, welche Zutaten im Futter enthalten sind, diese Informationen auch zu verstehen und sich erst dann für oder gegen ein Produkt zu entscheiden. Warnzeichen. Gleich wie bei uns Menschen kann auch der tierische Körper Mängel oder schlechte Ernährungsweisen eine Zeit lang gut kompensieren – zum Teil auch über Jahre hinweg. „Aus diesem Grund treten Anzeichen, dass das Tier an einer möglichen Über- oder Unterfütterung leidet, erst sehr spät auf“, erläutert die Expertin. Wird das Tier jahrelang mangelernährt, beginnt der Körper bei Dingen einzusparen, die nicht überlebenswichtig sind: Beispielsweise wird das Fell stumpf und die Krallen brüchig. Sie betont: „Leider ist es dadurch sehr schwer, auf etwaige Mängel aufmerksam zu werden. Denn es gibt Tiere, die immer ein schönes Blutbild haben, aber in Wahrheit schon seit Jahren falsch gefüttert werden.“ Damit es gar nicht erst so weit kommt, immer darauf achten, dass das Futter zu den Lebensphasen des Tieres passt. v E X P E R T E N Tipp Vanessa Rössler www.barf-beratung.at 5 Tipps zur gesunden Ernährung von Hund und Katze 1. Als Besitzer sollte ich genau wissen, welche Nährstoffbedürfnisse das Tier hat und worauf man bei den Inhaltsstoffen des Futters achten muss, damit die Nährstoffbedürfnisse des Tieres in den verschiedenen Lebensphasen wirklich gedeckt werden. 2. Daher sollte man sich stets für ein offen deklariertes Futter entscheiden und sich mit den darin befindlichen Zutaten beschäftigen, denn leider ist nicht mehr jedes Alleinfuttermittel tatsächlich auch bedarfsdeckend. 3. Bitte kein Hundefutter kaufen, in dem Kehlkopf und Schlund verarbeitet wurde, da dies zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen könnte. 4. Futterwechsel sollte man immer schonend gestalten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. 5. Falls man sich für eine individuelle Fütterungsform wie BARF, Kochen oder Reinfleischdosen entscheidet, sollte man sich vorab gründlich darüber informieren und bei Bedarf einfach Unterstützung durch einen Ernährungsberater holen.

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