moments Magazin 03-24

94 moments 3/2024 Life FOTOS: GETTYIMAGES.COM/SKYNESHER, PRIVAT Warum ist Beweglichkeitstraining so wichtig? Im Arbeitsalltag machen wir oft einseitige oder gar zu wenig Bewegung und dann fehlt der Ausgleich. Dies kann Fehlhaltungen, Verkürzungen und andere Beschwerden mit sich ziehen. Häufig zeigen sich Schmerzen im unteren Rücken oder im Schulter-Nacken-Bereich. Durch funktionelle Zusammenhänge kann es zu Folgeproblemen, wie Gelenksabnutzungen, Sehnenreizungen und langfristig sogar zu Erkrankungen wie Tennisellbogen, Kalkschulter oder Fersensporn kommen. Wie können Menschen mit sitzenden Berufen ihre Beweglichkeit verbessern, um den negativen Auswirkungen des ständigen Sitzens entgegenzuwirken? Durch Verbesserung der Beweglichkeit und Kraft kann den negativen Auswirkungen entgegengewirkt werden. Dabei zeigen zweimal 45 Minuten Training pro Woche bereits gute Ergebnisse. Entscheidend ist ein strukturierter und gezielter Trainingsplan, der regelmäßig angepasst wird. Wenn das Training allerdings unspezifisch und nicht auf die Bedürfnisse ausgelegt ist, dann kann auch ein höherer Umfang eventuell nicht die gewünschten Ergebnisse bringen. Unbedingt sollten lange Phasen ohne Bewegung vermieden werden. Kurzes Durchbewegen und Dehnen nach 20-minütiger statischer Tätigkeit kann präventiv wirken. Gibt es spezifische Sportarten oder Aktivitäten, die die Beweglichkeit besonders fördern? Meist denkt man bei Beweglichkeit an Yoga. Allerdings gibt es zahlreiche Alternativen, wie Gymnastik, Turnen oder Tanz. Selbst Kraftsportarten, wie olympisches Gewichtheben, benötigen für eine optimale Ausführung enorme Beweglichkeit. Wichtig ist die Freude an der Bewegung und die regelmäßige Durchführung. Man kann auch mehrere kurze Einheiten pro Woche mit individuellen Beweglichkeitsübungen durchführen. Sollten die Übungen in einen bestehenden Trainingsplan integriert werden, so empfiehlt sich eine Abstimmung mit dem Kraft- und Ausdauertraining. Mag. Dr. Stefan Treichler Sportarzt und Sportwissenschaftler www.drtreichler.at I N T E R V I EW eigene Dehneinheit mit statischer Dehnung über mehr als 1 Minute im aufgewärmten Zustand durchgeführt werden.“ Konsequenz wird belohnt. Schon wenige Minuten pro Tag können sich positiv auf die Mobilität und in weiterer Folge auch auf den gesamten Körper auswirken. „Es gilt, je früher der Fehlhaltung durch Bewegung entgegengewirkt wird, desto geringer das Risiko für Folgeprobleme“, betont der Experte. Wichtig ist vor allem, einseitige Bewegungsmuster durch bewusste Übungen auszugleichen und so eine Verkürzung der Muskeln zu vermeiden. Gesundheitliche Relevanz. Beweglichkeitstraining ist essenziell für eine ganzheitliche Fitnessroutine und sollte demnach nicht außer Acht gelassen werden. Denn Beweglichkeit verbessert nicht nur die sportliche Leistung, sorgt für eine aufrechtere Haltung und reduziert Stress, sondern senkt auch deutlich das Verletzungsrisiko. „Um bei einem Sturz schnell und sicher reagieren zu können, ist ein optimales Zusammenspiel aus Kraft, Gleichgewicht, Schnelligkeit und eben Beweglichkeit notwendig. Durch Training wird die Nerven-Muskel-Aktivität verbessert und geschult, dadurch kann ein Stolpern meist sicher abgefangen werden und eine Überdehnung führt nicht gleich zu einer Verletzung“, weiß der Sportarzt. Wem also schon in jungen Jahren die Wichtigkeit von Beweglichkeit bewusst wird, kann körperliche Einschränkungen als auch etwaige Schmerzen verhindern und eine gute Mobilität bis ins hohe Alter garantieren. v PRÄVENTION. Es ist sinnvoll, vor dem Sport Dehnübungen zu machen, um die Muskeln auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten und das Verletzungsrisiko zu senken. Active

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