moments Magazin 2-23

68 moments 2/2023 Life FOTOS: BENJAMIN BRÜGGEMANN, ZORANM/E+/GETTY IMAGES Was sind die Warnzeichen eines „Dating-Burnouts“? Wenn man keine Freude mehr über neue Matches empfindet, nicht mehr swipen möchte und sehr viel Energie aufbrauchen muss, um jemand Neuen kennenzulernen, sind das Warnzeichen. Was sollte man dann tun? Sich eine Auszeit nehmen und die App vielleicht einmal deaktivieren. Die Auswahl an potenziellen DatingPartnern auf verschiedenen Apps ist riesig und das kann oft überfordern. Wir haben es aber nach wie vor selbst in der Hand, wie wir diese Plattformen nutzen möchten. Man kann beispielsweise von den Filterfunktionen Gebrauch machen oder aktiv nur jene Personen matchen, die ähnliche Interessen und Werte vertreten. Es ist auch besser, sich immer nur auf eine Person zu konzentrieren, als ständig mit vielen zu schreiben oder sich zu treffen. Wichtig ist auch, nicht durchgehend zu swipen, sondern auch Pausen einzulegen. In gewisser Weise ist das auch die Idee hinter Slow Dating. Genau! Slow-Dating-Apps zielen ja darauf ab, dass man sich bewusst Zeit für die Profile der anderen nimmt und nicht gleich nach dem ersten Blick nach links oder rechts wischt. Man matcht dann nur, wenn wirkliches Interesse besteht. Damit rücken auch die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund. Das finde ich sehr gut! Die junge Generation wird gerne als beziehungsunfähig dargestellt. Was ist deine Meinung dazu? Dieses Label macht mich sauer, denn wer nimmt sich das Recht hinaus, so einen Stempel einer ganzen Generation aufzudrücken? Wir gehen vielleicht weniger Beziehungen ein, aber das kann man doch durchaus als positive Entwicklung sehen. Denn wenn wir uns auf jemanden einlassen, dann voll und ganz. Heute muss man fast beziehungsfähiger sein. Pia Kabitzsch Psychologin und Autorin Insta: @piakabitzsch G U T Z U Wissen sich über einen Zuwachs von 96 Prozent, Hinge sogar über ganze 344 Prozent. Swipe-Kultur. Besonders die Generation Z scheint genug von Zwangslosigkeit und One-Night-Stands zu haben. Gesucht werden echte Kontakte, Gemeinsamkeiten und im besten Fall längerfristige Beziehungen. Ob man so etwas auf Dating-Plattformen findet, hängt von der Person und der Nutzung ab. Prinzipiell gilt: Wer auf der Suche nach etwas Ernstem ist, sollte sich Zeit für die Profile der potenziellen Partner nehmen und weniger swipen. Für Natalie sind Apps jedenfalls nicht der richtige Weg: „Vor allem die Tatsache, dass man beim Online-Dating eine Maske tragen kann, schreckt mich ab.“ v Zu viele negative Dating-Erfahrungen in kürzester Zeit können zu Frustration führen.

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