moments Magazin 01-24

40 moments 1/2024 moments 1/2024 41 Coverstory Coverstory dieses Zusammenspiel zwischen Alt und Jung in ihre Organisationsstrukturen zu implementieren. Außerdem besitzen die „Best Ager“ die größte Kaufkraft in Österreich. Erfolg versprechend. Was wäre, wenn all das Wissen, kreative Potenzial und die Berufserfahrung, die Unternehmen so „händeringend“ suchen, schon die ganze Zeit zur Verfügung stünden und lediglich aus falsch gezogenen Rückschlüssen und Vorurteilen gegenüber den Alten ungenutzt verloren gingen? Denn mit dem Nichtbeschäftigen von Best Agern geht zum einen natürlich ein nicht unerheblicher Verlust an Potenzial einher. Diese Einschätzung wird auch durch die Zahlen bestätigt: Rund 15 Prozent der Österreicher gehen nämlich laut ÖGB-Arbeitsmarktexpertin Sylvia Ledwinka direkt aus der Arbeitslosigkeit in die Pension. Und das, obwohl sich der Arbeitskräftemangel in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter zuspitzen wird, da mehr Personen aus dem Berufsleben ausscheiden als eintreten werden. Zum anderen wächst die Gruppe an älteren Menschen, die auch nach Erreichen ihres Pensionsantrittsalters noch arbeiten wollen oder aufgrund geringerer Pensionszahlungen dazu gezwungen sind, um ihren gewohnten Lebensstandard einigermaßen halten zu können. Ein altersinklusiver Arbeitsmarkt kann für Unternehmen ein Mittel sein, die negativen Folgen der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung abzufedern. Betrachtet man die österreichische „Alterspyramide“, wird für Personalverantwortliche bald kein Weg mehr an der Gene- ration 50plus vorbeiführen. v FOTOS: CLAUDIA ERBLEHNER, GORODENKOFF/ISTOCK/GETTY IMAGES PLUS, PROFESSIONALSTUDIOIMAGES/E+ Mitarbeiter über 60 Jahre ergänzen die Arbeitswelt – wir matchen die passende Manpower zum richtigen Unternehmen, sodass sinnerfülltes Arbeiten im Fokus steht. Es geht einerseits um soziale Integration und Nebenverdienst, andererseits ums Abfedern von Spitzen und Know-how. l Wolfgang Feichtenschlager Initiator der jobbörse 60plus jobboerse60plus.at Viele der über 60-Jährigen verfügen bei uns über eine vergleichbar überdurchschnittliche Kaufkraft und kurbeln unsere Wirtschaft an. Situation für beide Seiten bei – einerseits durch finanziellen Zuverdienst, soziale Integration und persönliche Weiterentwicklung und andererseits durch geringe Einarbeitungsphasen, jahrzehntelanges Know-how und Flexibilität. Wenn Menschen, die keineswegs zum „alten Eisen“ gehören, sinnerfüllt arbeiten können, bringt das für alle einen enormen Vorteil. Unübersehbar ist die Rolle der Generation 60plus, sowohl mit ihrer Arbeits- als auch mit ihrer Kaufkraft, ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor für unser Land. Jung und Alt im Schulterschluss. Wir brauchen ein Leitbild des produktiven Alters: Leistungsfähigkeit, Kreativität und Innovationskraft sind selbstverständlich auch jenseits der Lebensmitte vorhanden. Es ist also höchste Zeit, umzudenken. Laut Gleichbehandlungsgesetz ist Diskriminierung aufgrund des Alters verboten. Doch vielen Unternehmern ist gar nicht bewusst, dass Passagen wie „Junge, dynamische Mitarbeiter:in gesucht“ im Stelleninserat altersdiskriminierend sein können. Dabei bringt ein durchmischtes Team zahlreiche Vorteile für die Betriebe mit sich. Die jungen Menschen nehmen neue Ansätze mit ins Unternehmen, während die älteren Semester Strukturen und Prozesse beherrschen und den Jungen ohne Konkurrenzdruck ihr bewährtes Wissen und Können weitergeben können. Arbeitnehmer im höheren Alter haben zumeist eine hohe emotionale Intelligenz und können bereits auf weitreichende Netzwerke zurückgreifen. Die Vorteile in altersgemischten Teams sind also nicht zu ignorieren. Unternehmen sind gut beraten, Zum „alten Eisen“ mit 60? Keineswegs. Immer mehr der Generation 60plus stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Anfang 2023 waren in Österreich 19,3 Prozent der Bevölkerung unter 20 Jahre alt, 61,1 Prozent zwischen 20 und 64 Jahren sowie 19,6 Prozent 65 Jahre und älter. Damit stieg der Bevölkerungsanteil der Senioren das siebte Jahr in Folge und erreichte einen erneuten Höchststand. Alte(r) in Prozent

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