moments Magazin 02-24

VORAUS CHRISTINE HABERLANDER Fokussiert. Die Landesrätin für Bildung, Gesundheit und Frauen steht mit Überzeugung als auch Führungs- stärke für optimale Rahmenbedingungen für unsere Kinder und setzt die richtigen Schwerpunkte, um Oberösterreich in eine sichere Zukunft für alle zu führen. VON FRIEDERIKE PLÖCHL Volle Kraft Work In Ihrer Funktion als Landesrätin für Bildung, Gesundheit und Frauen: Welches Buch war für Sie zuletzt besonders Horizont erweiternd und was tun Sie selbst, um gesund zu bleiben? Ich mag es, Bücher aus verschiedenen Bereichen zu lesen, da nimmt man sich von überall etwas mit. Besonders wertvoll für meine Arbeit und auch für mich persönlich war „What Works“ von Iris Bohnet. Im oft stressigen Alltag versuche ich, so viel wie möglich zu Fuß zu gehen, meine Smartwatch erinnert mich eindringlich, wenn ich das Schrittziel nicht erreiche (... lacht). Wie würden Sie Ihren persönlichen Politik-Stil beschreiben? Mir geht es in meiner Arbeit darum, Projekte umzusetzen und etwas weiterzubringen. Mein Ziel sind spürbare Verbesserungen für die Menschen, keine knalligen Schlagzeilen. Sie verwalten das größte Budget in der Landesregierung. Was sind die drei wichtigsten Punkte auf Ihrer Agenda für 2024? Mein Ziel ist es, Oberösterreich gemeinsam mit unseren Städten und Gemeinden zum Kinderland Nr. 1 zu machen – für die beste Betreuung unserer Kinder und volle Unterstützung für die Familien. Ein Meilenstein wird heuer der kostenlose Vormittag in den Krabbelstuben sein. Im Gesundheitsbereich wollen wir die Versorgung weiter stärken: Der große Kinderbettentrakt in Linz ist das beste Beispiel für Investitionen in unsere Spitäler. Auch wollen wir die Chancen der Technik nutzen. Als Entlastung für die Mitarbeiter, die dann mehr Zeit für die Patienten haben. Drittens, und mir eno rm wichtig: weiter ein starkes und lautes Bekenntnis gegen Gewalt an Frauen zu geben. In jedem Bezirk wollen wir auch Schutzwohnungen für Opfer von Gewalt bieten. Wir werden in diesem Jahr ein neues Frauenhaus eröffnen und ein weiteres beginnen zu bauen. 1,3 Milliarden Euro sind 2024 für den Gesundheitsbereich vorgesehen – um 50 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Das meiste davon fließt in die Krankenanstalten. Mit 7,2 Spitalsbetten auf 1.000 Einwohner liegt Österreich auf Platz 2 aller OECD-Staaten. Ist diese hohe Krankenhausdichte im europäischen Vergleich sinnvoll und auf Dauer finanzierbar? Wir arbeiten dafür, dass die Menschen in Oberösterreich gut und gesund leben können – und zwar bis ins hohe Alter. Dazu gehört die persönliche Vorsorge jedes Einzelnen. Und eine bestmögliche Versorgung für alle. In diese investieren wir weiter. Was es zusätzlich braucht, ist natürlich ein Ausbau an niedergelassenen Arzt- praxen. Ich bin froh, dass die ÖGK zusätzliche, dringend notwendige 17 Arztstellen in Oberösterreich schaffen wird. Beinahe niemand geht öfter ins Krankenhaus als Frau und Herr Österreicher. Mit 243 Spitalsentlassungen pro 1.000 Einwohner liegt Österreich in der OECDStatistik auf dem unrühmlichen zweiten Platz. Was läuft falsch und was muss sich ändern? Wir haben in Österreich eines der besten Gesundheitssysteme weltweit. Ich habe noch niemanden kennengelernt, der sagt, er würde lieber in einem anderen Land ins Krankenhaus müssen. Richtig ist, dass es viele Angebote im Gesundheitswesen gibt und oft nicht klar ist, an wen ich mich mit meinem Problem eigentlich wenden muss. Dann geht man oft einfach in die Spitalsambulanz. Da wollen wir mit mehr Kassenärzten in allen Regionen und neuen Gesundheitszentren, sogenannten Primärversorgungseinheiten, ansetzen. Es freut mich, dass wir in Oberösterreich mit den Primärversorgungszentren bereits unter den Spitzenreitern im Bundesländervergleich sind. Aber das ist mir noch nicht genug. Wie wirkt sich die im Dezember beschlossene Gesundheits- und Pflegereform der Bundesregierung auf Oberösterreich aus? Zuerst einmal bin ich froh, dass es ein klares Bekenntnis der BundesName: Christine Haberlander Geburtsort: Linz In meiner Signatur steht: LandeshauptmannStellvertreterin Mein Kraftplatz ist: daheim in Enns, dort sind meine Familie und meine Freunde Meine Leidenschaften sind: Ich liebe Bücher, sammle Postkarten und Schneekugeln und gehe gerne in die Oper. Meine größte Stärke ist: Zuhören Meine kleinste Schwäche ist: täglich Schokolade Meine Markenzeichen sind: bunte Kleider und lautes Lachen (... lacht) STECKBRIEF ä moments 2/2024 77 Die Hundefreundin Christine Haberlander verbringt viel Zeit mit Emil, dem zehn- jährigen Terrier-Mischling der Familie. FOTOS: FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR, PRIVAT

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