moments Magazin 03-24

26 moments 3/2024 Work Work FOTO: FATCAMERA / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS, MINISERIES / E+ / ISTOCK / GETTY IMAGES PLUS *QUELLE: MARIE.WKO.AT, WKO.AT ung hierzulande oftmals auch deshalb als ein so schwieriges Thema gilt, weil es gesellschaftlich negativ behaftet ist, Kinder „abzugeben“. Mütter würden ihrer Obsorgepflicht nicht ausreichend nachkommen, seien egoisitisch oder hätten sich das mit dem Kinderkriegen vielleicht besser überlegen sollen, wenn sie später nicht gewillt sind, ihr Berufsleben hintanzustellen. Vorwürfe, gegenüber denen sich Väter übrigens weitaus seltener rechtfertigen müssen. Da es in anderen Ländern, wie Frankreich oder Dänemark, kein Konzept wie das der Karenz gibt, führen die dort gängigen Betreuungsformate zu einer gesellschaftlich höheren Akzeptanz einer frühkindlichen Fremdbetreuung. Es bedarf also auch einer gesamtgesellschaftlichen Enttabuisierung, weg vom Stigma, ein fremdbetreutes Kind würde im Elternhaus zu kurz kommen. Stattdessen sollte sich die Wahrnehmung in eine Richtung bewegen, in der eine Fremdbetreuung als Integration in die Gesellschaft empfunden wird und durch welche sich weitere inderbetreuung ist auf vielen Ebenen ein komplexes Thema. Nicht nur für die Eltern, die sich oft mehrfach in ihrem (Berufs-)Leben mit der Frage nach der richtigen Einrichtung befassen müssen, sondern ebenso für den Staat. Dieser muss einerseits für das Angebot sorgen, ist aber andererseits gleichzeitig mit dem entstehenden Fachkräftemangel konfrontiert, wenn es nicht ausreichend Betreuungsstätten gibt. Die Realität ist leider oftmals jene, dass es infrastrukturell zu wenig Einrichtungen gibt, um die Säulen Familie und Beruf für alle Beteiligten zufriedenstellend zu vereinen. So bleibt vielen, vor allem Müttern, häufig nichts anderes übrig, als in Teilzeit zu arbeiten, obwohl die Karriere und die finanzielle Situation nach einer Vollanstellung verlangen würden. Im internationalen EU-Vergleich zeigte eine von der Universität Wien durchgeführte Studie, dass andere Länder wesentlich mehr Geld in die frühkindliche Betreuung investieren, als es hierzulande der Fall ist. * Blick in andere Nationen. In kaum einem anderen Land lässt sich so lange in Elternkarenz gehen wie in Österreich. Diese endet spätestens mit dem vollendeten zweiten Lebensjahr des Kindes. Wendet man den Blick nach Frankreich, ist es dort üblich, bereits nach zwei Monaten wieder zu arbeiten und das Kind in einer Kinderkrippe betreuen zu lassen. Dort stehen insgesamt 469.000 sogenannte „Crèches“, öffentlich und privat, 1.712.114 Kindern zwischen null und drei Jahren zur Verfügung. Schweden gilt ebenso als Vorreiter in Sachen Kinderbetreuung. Eine dieser vielen Vorzeige-Maßnahmen sind die längeren Öffnungszeiten der Kindergärten. So haben die meisten zwölf Stunden lang ab 06.30 Uhr geöffnet. Für all jene Eltern, welche in Nachtschichten arbeiten, gibt es ebenso die Möglichkeit, die Kinder nicht nur tagsüber zu betreuen.* Hier gilt in Österreich die voestalpine als Vorreiterin, die ihren Betriebskindergarten seit Kurzem auch rund um die Uhr geöffnet hat. Experten postulieren, dass Kinderbetreu- - In kaum einem anderen Land lässt sich so lange in Karenz gehen wie in Österreich. Die Mindestdauer beträgt zwei Monate. - Die Karenz beginnt frühestens mit Ende der Schutzfrist und endet spätestens mit Ablauf des 24. Lebensmonats. - Innerhalb der gesetzlichen Frist kann die in Anspruch genom- mene Dauer von Mutter und Vater einseitig bestimmt werden. - Die Karenz kann zweimal zwi- schen den Eltern geteilt wer- den. Jeder Karenzteil muss min- destens zwei Monate betragen. Die Karenz kann‘s* ä bezahlte Anzeige Kinderland Der nächste Schritt zum Nr. 1 Eine Initiative der Bildungslandesrätin. Krabbelstube ab 1.9.2024 am Vormittag kostenlos. Beste Chancen für jedes Kind und bestmögliche Unterstützung für alle Eltern. Das verstehen wir in Oberösterreich unter Kinderland Nr. 1. Die kostenlose Vormittagsbetreuung ist ein weiterer wichtiger Schritt. Damit Eltern Familie und Beruf noch besser unter einen Hut bringen. Auf Oberösterreich ist und bleibt Verlass. Alle Infos auf: land-oberoesterreich.gv.at/kinderland

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