moments Magazin 02-24

58 moments 2/2024 Home FOTOS: IMV/E+/GETTY IMAGES, MONIKA GABER/BOTANISCHER GARTEN GRAZ Welche Gemüse-Raritäten sind besonders beliebt und lassen sich bei uns anpflanzen? Es gibt verschiedene Gruppen von Gemüse-Raritäten, die zunehmend beliebter werden: einmal alte, in Vergessenheit geratene Sorten bekannter Gemüsepflanzen (z. B. von Kohl, Gurken, Erbsen, Bohnen, Erdäpfel, Rettich, Salat, Karotten, Tomaten, Paprika usw.), dann weniger bekannte Gemüse-Arten, die unsere Vorfahren häufiger auf dem Teller hatten, wie Schwarzwurzeln, Pastinaken, Topinambur, Kerbelrübe, Melde, Knollenkümmel, Portulak, Guter Heinrich, und schließlich für unsere Region neues Gemüse wie Okra, Pak-Choi, Baumtomate, Chayote, Malabarspinat oder Neuseeländer Spinat. Welche Dinge gibt es beim Anbau von Raritäten zu beachten? Jede Pflanze hat ihre eigenen Bedingungen. Heimisches Gemüse ist meist sehr anspruchslos, Gemüsesorten aus wärmeren Gefilden können erst ab Ende April angebaut werden. Der Klimawandel sorgt dabei für mehr Sommerwärme, aber auch für trockenere Böden. Alle Gemüsepflanzen brauchen eine gute Wasserversorgung und humusreichen Boden. Was macht diese Raritäten so einzigartig? Jede Region hat ihre eigenen, angepassten Sorten, deshalb sollte man regional einkaufen. Weiters hat sich wissenschaftlich herausgestellt, dass die menschliche Gesundheit sehr von einer vielfältigen Darmflora (Mikrobiom) abhängt. Deren Diversität wird durch möglichst viele verschiedene Pflanzen im Essen bestimmt. Gemüseraritäten tragen zu dieser Vielfalt bei, besonders wenn sie ohne chemische Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger angebaut werden. Christian Berg Wissenschaftliche Leitung Botanischer Garten Graz GUT ZU Wissen Ansprechender Exot KIWANO. Bei diesem Exoten handelt es sich um eine ganz besondere Frucht. Ihre gelborange Schale ist mit kleinen Stacheln übersät und ihr erfrischender und süßer Geschmack erinnert an eine Mischung aus Gurke, Zitrone, Passionsfrucht und Banane. Die Kerne, die im Inneren des geleeartigen Fruchtfleisches zu finden sind, können mitgegessen werden. Wenn man die Kiwano anpflanzen möchte, sollte man sie an sonnigen, warmen und geschützten Orten kultivieren, da die Kiwano sehr wärmebedürftig ist.

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