moments Magazin 7-23

26 moments 7/2023 Coverstory FOTOS: GETTY IMAGES/E+/FRESHSPLASH, MICHAELA LORBER Wie bist du selbst zum Thema gesunde, ausgewogene Ernährung gekommen? Aufgrund meiner Vergangenheit als Leistungssportlerin und der damit verbundenen intensiven Beziehung zu einer ausgewogenen Ernährung hatte ich früh den Wunsch in mir, auch anderen Menschen bei der Umsetzung einer gesundheitsfördernden Lebensweise zu begleiten und zu unterstützen. Erwachsene sind nicht zuletzt auch für die eigenen Kinder ein Vorbild in Sachen Ernährung. Was rätst du Eltern? Ich sehe besonders in unserem Snackverhalten ein Problem, hier bespreche ich gerne mit den Eltern, dass Essen nicht aus Langeweile oder zur Ablenkung eingesetzt werden darf. Ein Beispiel wäre ein Kind im Kinderwagen, das immer wieder ein „gesundes“ Hirsebällchen erhält. Zirka 15 Hirsebällchen sind eine komplette Mahlzeit für ein einjähriges Kind und wenn dies am Tag beim Morgenspaziergang, bei der Autofahrt und am Nachmittag passiert, hat man schon 3 zusätzliche Mahlzeiten zu sich genommen. Dann wundern sich die Eltern im Gespräch, warum ihr Kind zu den vorgesehenen Essenszeiten keine Lust mehr auf gesunde Lebensmittel hat. Gibt es laut TCM Lebensmittel, die sich besonders positiv auf die Blutzuckerwerte auswirken? Das wären Birnen, Gerste, grüne Bohnen, Hafer, Heidelbeeren, Karotten, Hirse, Kichererbsen, Zwetschken, Reis, Rettich, Shiitake, Spargel, Stangensellerie, Zitrone und Weizenkleie. Die beste Wirkung erzielt man, wenn man diese Nahrungsmittel regelmäßig in kleinen Mengen in Mahlzeiten einbaut. Zu viel auf einmal tut auch nicht gut. Line Pittino Ernährungspädagogin & Ernährungsberaterin nach TCM www.linepittino.at GUT ZU Wissen mich an die sogenannte Glyx-Diät, die sich auf den Glykämischen Index bezieht, Lebensmittel nicht nach Kalorien definiert und die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel beachtet. Trends beruhen oft darauf, dass gewisse Lebensmittelgruppen komplett weggelassen werden. Die Gefahr dabei ist stets, dass man das Gefühl hat, auf etwas verzichten zu müssen.“ Individuell. Die fast schon kultartigen Glukose-Hacks versprechen sogar mehr Genuss beim Essen. So sollen grünes Gemüse vor der Mahlzeit, 1 Esslöffel Apfelessig in einem großen Glas Wasser maximal 20 Minuten vorab wie auch Bewegung nach dem Essen Glukosespitzen verringern. Aus der Forschung weiß man allerdings, dass es nicht die eine Lösung für alle gibt. Manche Lebensmittel lösen individuell unterschiedliche Blutzuckerspitzen aus, jeder Körper reagiert anders, auch auf äußere Faktoren. Das bestätigt Schlinter-Maltan: „Das Thema ist komplex. Bei den einen steigt der Blutzucker bei einer Portion kaum an, bei anderen eher stark. Körperlicher Stress, psychischer Stress, all diese Faktoren sind schwer zu vereinheitlichen.“ Und auch im Familienalltag wird die Methode wahrscheinlich an ihre Grenzen stoßen. Snack Time. Pittino und Schlinter-Maltan sind sich einig, wenn es darum geht, den Glukosehaushalt alltagstauglich positiv zu beeinflussen. Ausgewogene Mahlzeiten mit hochwertigen Kohlenhydratquellen dürfen am Tisch nicht fehlen, dazwischen wird das Snacken reduziert, beginnend bei den ganz kleinen GEMEINSAM. Die Sinne für gesunde Kohlenhydrate sollten früh geschärft werden.

RkJQdWJsaXNoZXIy NzkxMTU1